Thomas Sterna   -   Videoinstallationen und Performances

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Textarbeiten – Übersicht

My Home is no Castle
2011, Skulptur, Installation, Video , Krastal in Kärnten

Aufbau:
Wohnwagen, Körperkoffer aus verleimtem Schichtholz, Mini-DVD-Player mit Bildschirm
Maße des Wohnwagens: 500 x 200 x 220 cm
Körperkoffer (Sitzposition): 50 x 30 x 140 cm
Video Loop Länge der Kofferaktion: 3 Min. 30 Sek.



Erläuterung:

"Die meisten Menschen sind selbst in unserem verhältnismäßig freien Land, aus lauter Unwissenheit und Irrtum so sehr durch die unnatürliche, überflüssige, grobe Arbeit für das Leben in Anspruch genommen, dass seine edleren Früchte von ihnen nicht gepflückt werden können," lautet ein vom Künstler verwendetes Zitat von H. D. Thoreau, dem, wenn man so will, ersten Aussteiger Amerikas. Thoreau baute sich 1845 eine Hütte in einem Wald in Massachusetts und lebte dort zwei Jahre als Selbstversorger. In dieser Zeit schrieb er verschiedene Texte, die später unter dem Titel "Walden, Leben in den Wäldern" als Buch erschienen. Es ging ihm in seinem Ausstiegs-Experiment darum seine wahren Bedürfnisse zu erforschen und durch die, aus dieser Analyse gewonnenen, Erkenntnisse, zu einem Höchstmass an Selbstbestimmung zu gelangen.
Thoreau's Zitate sind, handschriftlich kopiert, auf einem alten Wohnwagen aus den siebziger Jahren nachzulesen.
Dieser Wohnwagen, ein Symbol des frühen Massentourismus mitteleuropäischer Prägung wird dadurch zu einer Art Litfasssäule, die die kritischen, gerade heute wieder sehr aktuellen Überlegungen Thoreau's sichtbar werden lässt. Der handschriftliche Text und das Fundstück verschmelzen dabei zu einem nostalgischen und zugleich irritierenden Bild. Nostalgisch, weil sowohl das Design des Wagens als auch ein mit der Hand geschriebener Text vergangenen Zeiten anzugehören scheinen, irritierend, weil die Oberfläche eines Autos oder Wohnwagens normaler Weise nicht als Schreibgrund benutzt wird.
Auf der Rückbank des Wohnwagens befindet sich darüber hinaus ein Sitz-Koffer, in den sich der Künstler während der Eröffnung der Ausstellung einsperren ließ, um das Objekt von Innen heraus akustisch und mechanisch zu beleben.
Eine Dokumentation dieser Aktion ist im Wohnwagen als Kurzfilm zu sehen..

   

     

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