Video-Bruch
von Andreas Greulich
Seit den 90er Jahren
beginnt sich die Videokunst beim breiten
Kunstpublikum, in der Kunstkritik und
sogar in der Kunstgeschichte als Kunstdisziplin
durchzusetzen. Im Zuge dieser Entwicklung
wird auch im Bereich der Videokunst
verstärkt zwischen Kunst und ‚Nicht-Kunst’ unterschieden.
Zugleich verschaffen der Kunstbetrieb
und seine Vermittler der Videokunst
immer mehr Raum. Die Videokunst selbst
definiert zunehmend ihre einzelnen
Spielarten. Videoinstallation, Videoperformance,
Videoskulptur und teilweise auch der
Experimentalfilm werden unter dem Oberbegriff
der Videokunst zusammengefasst.
Gleichwohl ruft
die Videokunst bei vielen Betrachtern
noch immer eine tiefe Unsicherheit
hervor. Für den Kunstmarkt sind
Videoarbeiten in der Regel kaum von
Interesse, weil sie nur schwer verkäuflich
sind - private Sammler vermissen
bei der Videokunst die Aura des zeitlosen
Kunstwerks. Auch in öffentlichen
Sammlungen ist das elektronische
Medium noch nicht in den selbstverständlichen
Sammlungskanon aufgenommen worden.
Dennoch ist die
Videokunst der Jahrtausendwende soweit
emanzipiert, dass sie sich ohne den
ideologischen Ballast der Medientheorie
und ohne die Gier nach den neuesten
technischen Entwicklungen weiter
entwickeln kann. Sie hat sich befreit
von den Fragen, die primär außerhalb
der künstlerischen Produktion
stehen. Mit der gegenwärtig
tätigen Generation von Videokünstlern
beginnt diese junge Kunstform ganz
auf der Basis des künstlerischen
Ausdrucks zu stehen, frei von dem
großen Zweifel, aber auch den
großen Utopien der Anfangsjahre.
Hier schließt
sich der Kreis zu Thomas Sterna.
Er gehört zu den Künstlern,
denen es in ihren Arbeiten gelingt,
formale, persönliche und kunsttheoretische
Ansätze miteinander zu verbinden.
Sie geben so nicht nur Aufschluss über
ihr eigenes Schaffen. Vielmehr werden
die Arbeiten zum Fokus einer allgemeineren
Positionsbestimmung. Im Werk Thomas
Sternas manifestiert sich der gegenwärtige
Zustand der Videokunst. aber auch
das Selbstverständnis des Künstlers.
Aus den dunklen
Kammern und Boxen der Projektionsräume
wird hier die Videokunst in die Ausstellungsräume
und zum Betrachter getragen.
Thomas Sternas
Arbeiten entwickelten sich von der
Videoinstallation immer mehr zur
Videoperformance. Dies scheint zunächst
eine rein formale Feststellung zu
sein, die jedoch aus einer inhaltlichen
Notwendigkeit resultiert. Soviel
sei vorweggenommen: Je mehr sich
Thomas Sterna mit den Fragen zur
Videokunst und mit der Stellung des
Videokünstlers in der Gesellschaft
auseinandersetzte, desto stärker
trat der performative Charakter seiner
Arbeiten hervor.
Schon in seinen
ersten installativen Arbeiten benutzt
Thomas Sterna als Ausgangsmaterial
Szenen der eigenen Biographie. ‚Uber
das Marionettentheater’, eine
Arbeit aus den Jahren 1993/94 (Abb.
S. 30/31) zeigt in einer angedeuteten
Wohnzimmersituation Normal-8-Aufnahmen
seiner ersten Gehversuche als Kind.
Auf einem Monitor neben der Projektionsleinwand
sieht man zwei springende Füße.
Die ganze Situation
der Vorführung und damit auch
der Inhalt der gezeigten Aufnahmen
werden deutlich uminterpretiert.
Die Ausstellungssituation wird durch
das mit der Spießigkeit der
Wirtschaftswunderzeit belegte Mobiliar
gebrochen. Die Situation hat den
Witz, vermittelt aber auch das Gefühl
der Beklemmung von Film- . und Diaabenden
im heimischen Wohnzimmer. Der Titel
der Arbeit ‚Uber das Marionettentheater’ wertet
den gezeigten Film um in die alte
und noch immer aktuelle Frage nach
der Selbstbestimmtheit des eigenen
Lebens. Das Kind im Film - Thomas
Sterna - hängt wie eine Marionette
an den Händen eines Mannes und
versucht redlich seinen eigenen Weg
zu gehen. Autobiographisches beginnt
hier mit allgemeingültigen Fragestellungen
zu verschwimmen. Noch ein weiteres
wichtiges Moment, welches das ganze
bisherige Schaffen Sternas bestimmt,
ist bereits in dieser Arbeit zu entdecken:
Eine Handlung, ein Prozess - hier
die Gehversuche eines Kindes - steht
im Zentrum der Installation. Es geschieht
etwas und zwar geschieht etwas mit
einem Individuum, mit Thomas Sterna
als Kind, mit dem Künstler selbst Es
ist auch dieser Wechsel der Bedeutungsebenen
- Individuum, Thomas Sterna, Künstler
-, der bei den weiteren Arbeiten
konstant bleibt. Darüber hinaus
verbindet er den historischen Prozess,
die Normal-8-Aufnahmen, mit einer
aktuellen Aktion, den Sprüngen
auf dem Monitor. Die Heiterkeit des
in die Luft geworfenen Kindes ist
der Monotonie der sich endlos wiederholenden
Sprünge entgegengestellt. Eine
weitere Bedeutungsebene stellt der
Verweis des Titels ‚Uber das
Marionettentheater’ auf eine
kleine Schrift Heinrich von Kleists
dar, die eben jenen Titel trägt
Hier geht es um die Frage, ob eine
tanzende Marionette oder ein lebender
Tänzer mehr Grazie habe. Die
Grazie des Tanzes steht dabei als
Sinnbild für die romantische
Sehnsucht nach der Teilhabe am Weltlogos.
Die provokante These bei Kleist lautet:
Entweder im Zustand der vollkommenen
Erkenntnislosigkeit oder im Zustand
von unendlichem Bewusstsein findet
sich die Grazie ein. Also entweder
im Gliedermann der Marionette oder
in Gott. Ubertragen auf die Videoinstallation
heißt das: Trotz des fremdbestimmten
Weges genießt das Kleinkind
das sorglose Glück des unbewussten
Seins.
1994 nähert
sich Thomas Sterna in seiner Arbeit ‚Hoch!’ erstmals
medienkritischen Aspekten. Zu sehen
sind zwei Monitore in zwei übereinanderliegenden
Räumen. Auf den Monitoren sieht
man Thomas Sterna, der scheinbar
zwischen den beiden Etagen eines
Hauses auf und ab springt. Springt
er hoch, steigt auf dem oberen Monitor
sein Kopf auf. Kommt er wieder herunter,
landen auf dem unteren Monitor seine
Füße auf dem Boden. Wie
bei Sisyphus, der seinen Stein immer
wieder den Berg hinaufrollt, handelt
es sich hier um ein sinnloses, aber
anstrengendes Tun: Der Künstler
springt ständig auf und ab.
Für Thomas Sterna ist aber gerade
dieses ‚Ins-Bild-Springen’ Sinnbild
für die Medienwelt unserer Tage.
Die Allgegenwärtigkeit des Fernsehens
suggeriert dem Zuschauer, auch er
müsse Teil dieser Medienwelt
werden. Talk Shows und die Selbstentäußerungen
ihrer Teilnehmer sind mittlerweile
Thema soziologischer Untersuchungen.
Immer stärker wird bei den Zuschauern
das Bedürfnis, selbst in den
Medien präsent zu sein oder
auf eine andere Weise dem Alltag
zu entspringen - für die meisten
bleibt dies ein unerfüllter
Traum oder reine Illusion. Über
die Medienkritik hinausgehend ist
die Arbeit auch als Verweis auf Aspekte
der allgemeinen menschlichen Bedingtheit
zu verstehen. Körperlichkeit
ist dabei ein wesentlicher Begriff,
dem die Videoarbei Sternas folgt.
Der Körper ist das Instrument
par excellence, um die menschlich
Verfassung zu erfahren und darzustellen.
Bewegungen und Handlungen werden
als Gleichnis der körperlichen
und allgemein menschlichen Befindlichkeit
lesbar.
Bei ‚Hoch!’ verstärkt
die Tonspur noch die Schwere des
springenden Körpers. Dessen ‚Präsenz’ tritt
in Kontrast zu der Immaterialität
der Monitorbildes.
War die Arbeit ‚Hoch!’ Sinnbild
des Sisyphus in jedem von uns, so
befasst sich Thomas Sternas Installation ‚Durchbruch’ (Abb.
S. 46/47) von 1995 direkt mit dem
Dasein des Künstlers in unserer
Gesellschaft. In einem Raum sind
zwei Videoprojektionen zu sehen.
Die erste, auf eine Wand gerichtete,
zeigt, wie ein Vorschlaghammer eine
Mauer einschlägt. Die zweite,
die alle Wände des Raumes im
Kreis durchwandert, zeigt einen sprechenden
Mund. Er verkündet Ratschläge,
die dem Künstler in unserer
Gesellschaft zum Durchbruch verhelfen
sollen: ‚The artist should
live in a well-known, big town. The
artist should be part of an art-scene.
The artist should always try to get
publicity. The artist should have
a gallery. The artist should be a
good manager. The artist should have
a strategy. The artist should be
innovative. [...]’. Durchbrochen
wird dieser Monolog von den Schlägen
des Hammers, von denen jeder eine
kurze Bildstörung provoziert.
Hinter dieser Arbeit steckt die Erfahrung
des Künstlers, im Grunde nicht
von der Gesellschaft getragen zu
werden. Durch den nicht enden wollenden
Monolog ‚The artist should...’ wird
klar, dass die Bedingungen einer
erfolgreichen Künstlerexistenz
nicht primär vom Künstler
selbst abhängen, sondern ihm
von außen vorgegeben werden.
Durch die räumliche
Anordnung der Projektionen und das
Kreisen der einen, ihr zeitweiliges Überlappen,
hat Thomas Sterna den Betrachter
in einen Raum gestellt, in dem er
sich der Installation nicht entziehen
kann. Wie die Schläge des Hammers
auf die Wand einhämmern, hämmert
Ratschlag auf Ratschlag auf den Besucher
ein. Simuliert wird die Existenz
des Künstlers, reduziert auf
ein Gebilde von Notwendigkeiten.
In anderen Arbeiten
lässt Thomas Sterna den Betrachter
am ‚Vorgang’ Kunst direkt
teilhaben. In den Videoperformances ‚Der
Schreiber’, ‚Spielt mit
mir!’ und ‚Rapunzel-Projekt’ schafft
der Künstler durch seine Performances
Handlungsorte. Einmal sitzt er an
einem Tisch in einem Raum, der sich
langsam überschlägt. Ein
andermal hängt er an einem komplizierten
Geflecht von Seilen in einer Bluebox,
in seinen Bewegungen gesteuert durch
die Teilnehmer der Performance. Ein
weiteres Mal lässt er sich an
einem Seil kopfüber einen Turm
hinabgleiten.
In diesen Situationen
schreibt oder rezitiert Thomas Sterna
Texte und ist somit selbst Teil des
kreativen Prozesses, oder er lässt
die Besucher als Strippenzieher der
Mensch-Marionette am Kunstschaffen
mitwirken. Das Ergebnis dieser ‚Versuchsanordnungen’ ist,
dass die Besucher ihre Empfindungen
mit denen des Künstlers kurzschließen
-die Verbindung von Künstler
und Publikum ist Ziel dieser Arbeiten.
Der Ausgangspunkt dieses Ansatzes
ist unter anderem in den Aktionen
von Jochen Gerz zu sehen, der mit
seinen interaktiven Performances
als einer der wichtigsten deutschen
Bildenden Künstler den direkten
Kontakt zum Betrachter suchte.Bei
Thomas Sterna liegt das Hauptaugenmerk
aber nicht auf dem Phänomen
der Interaktivität, sie wird
vielmehr Arbeitsgrundlage für
die Auseinandersetzung mit neuen
Inhalten.
‚Was kann,
was will, was soll die Kunst?’ -
das sind die Fragen, die bei der
Auseinandersetzung mit zeitgenössischer
Kunst immer im Raum stehen. Auch
eine der jüngsten Arbeiten von
Thomas Sterna, seine Performance ‚Video-Mann’,
konfrontiert den Betrachter mit diesen
Fragestellungen. Der Künstler
besucht als ‚Video-Mann’ die
Eröffnung der Art Frankfurt
2001. Ganz in Schwarz gekleidet trägt
er auf dem Kopf einen Monitor, der
sein Gesicht zeigt. Sein reales Gesicht
ist verdeckt. Halb Roboter, halb
Wesen aus einer Sagenwelt betrachtet
der Video-Mann das Geschehen der
Messe-Eröffnung. Dabei ist er
einerseits ganz normaler Besucher
der Kunstmesse, andererseits als
Performance Teil der Eröffnungs-Veranstaltung.
Thomas Sterna macht sich mit seiner
mobilen Installation unabhängig
von den Ausstellungsnischen der Messestände
und will so den Zwängen des
Ausstellungsbetriebes entgehen. Um
was geht es überhaupt bei einer
Eröffnung? Eine Frage, die sich
wohl jeder Vernissage-Besucher schon
einmal gestellt hat. - Erscheinen
doch die Ausstellungseröffnungen
allzu oft nur als Plattform für
den Jahrmarkt der Eitelkeiten der
Kunstwelt. Der Kunstbetrieb führt
sich so selbst ad absurdum. Gerade
im Moment der Performance begreift
sich der Besucher der Art Frankfurt
selbst als Teil dieses Dilemmas.
Auffällig
ist, dass Thomas Sterna immer wieder
die eigene Person, den eigenen Körper
als Material in seinen Arbeiten einsetzt.
Aber im Gegensatz zu so vielen Selbstinszenierungen,
Selbstporträts oder Selbstreflexionen
kreist Thomas Sterna nicht um seine
eigene Person. Er geht weit darüber
hinaus und nähert sich den Fragen
nach der conditio humana. Ähnlich
wie Bruce Naumann und andere Künstler
der Body Art, folgt Thomas Sterna
seinen spontanen Interessen und nutzt
dabei den eigenen Körper als
Ausdrucksmedium, um allgemeine Befindlichkeiten
menschlicher Existenz aufzuzeigen.Hierbei
bedient er sich einer wichtigen Eigenheit
der Videokunst. Neben der Simultaneität
von Aufnahme und Wiedergabe ist die
Aufnahmesituation des Videos für
den Entstehungsprozess von besonderer
Wichtigkeit. Für die Arbeit
mit der Videokamera braucht der Künstler
keinen Kameramann, der hinter dem
Aufnahmegerät steht. Thomas
Sterna kann allein arbeiten, und
hierin liegt der entscheidende Unterschied
zum Film. Der Performance-Künstler,
der sich der Videotechnik bedient,
hat alle Entscheidungen selbst in
der Hand. Von der Performance über
die Produktion bis hin zur Präsentation
der Videoarbeit bestimmt er alle
Details. Es ist gerade diese Nähe
von Künstler und Kamera, die
den Arbeiten - seien es die Videoperformances
oder die reinen Videoinstallationen
- ihre Eindringlichkeit verleihen.
Form und Inhalt bilden eine untrennbare
wesentliche Einheit.
Die kurze Beschreibung
der ausgewählten Arbeiten führt
einige Aspekte der künstlerischen
Arbeit Thomas Sternas vor Augen:
Kunst ist für ihn wesentlich
durch ihren prozesshaften Charakter
bestimmt, und dies sowohl im Moment
des Entstehens als auch im Moment
des Betrachtens. Aus diesem Grund
wählt Sterna mit dem Video eine
Technik, die es ihm erlaubt, Handlungsabläufe
festzuhalten Seine Videoskulpturen,
Videoinstallationen und Performances
bestehen im Kern aus solchen Handlungsabläufen.
Der Arbeitsprozess des Künstlers
wird somit Teil der Arbeit. Darüber
hinaus sind fast alle Arbeiten Thomas
Sternas an einen bestimmten örtlichen
Zusammenhang und eine zeitliche Begrenzung
der Präsentation gebunden. Meist
sind die Grundelemente einer Arbeit
festgelegt, die entsprechend dem
Ort der Präsentation ergänzt
werden können. Auch die Bedeutungsinhalte
können so eine Verschiebung
erfahren. So erhält der ‚Video-Mann’ im
Kontext einer Ausstellungseröffnung
eine ganz bestimmte Bedeutung, die
er nur an diesem Ort inne hat. Der
Prozesscharakter der Arbeiten von
Thomas Sterna manifestiert sich so
auch formal in ihrer Präsentation.
Bei den stärker
an der Performance orientierten Videoskulpturen
wird Thomas Sterna selbst und nicht
nur die Aufzeichnung seiner selbst
zum Teil der Installation.
Es sind gerade
diese Arbeiten, wie ‚Spielt
mit mir!’, ‚Der Schreiber’ oder ‚Video-
Mann’, die dem Betrachter am
meisten abverlangen. Durch die Inszenierung
der eigenen Person erstellt Thomas
Sterna Versuchsanordnungen für
sich selbst wie für den Betrachter.
Sterna schafft so Erfahrungsräume,
in denen man Verunsicherung erfährt
(‚Video-Mann’), Macht
ausüben kann (‚Spielt
mit mir!’) oder auch nur Zeuge
einer Handlung, eines Prozesses ist
(‚Der Schreiber’).
Thomas Sternas
Arbeiten sind intellektuell geprägt.
Kunst reflektiert hier über
Kunst. Seitdem sich die Kunst aus
dem Alltag zurückgezogen hat,
steht sie auf einem hohen Sockel.
In den Videoperformances von Thomas
Sterna ist die Verbindung von Kunst
und Leben für den Zeitraum der
Aufführung möglich. In
der Situation des Betrachtens, in
den Räumen der Erfahrung, die
Thomas Sterna immer wieder inszeniert,
kann sich der Ausstellungsbesucher
dem Geschehen nicht entziehen. Durch
die Faszination, dabei zu sein, dem
Geschehen beizuwohnen, wird die Kluft überwunden.
Kunst wird spürbar.
Und damit setzt
sich die Entwicklungsgeschichte der
Videokunst fort. Nach den Phasen
der Medienkritik, der Utopie der
Medien-Demokratisierung und der Öffnung
durch Werbung und Unterhaltungsmarkt
löst sich heute die Videokunst
immer mehr aus ihrer künstlerischen
Nische und findet Eingang in den
Kanon der Kunstgattungen. Die gut
besuchten Ausstellungen zur Videokunst
und die Aufnahme der Videokunst in
die Museen belegen das. In Thomas
Sternas Arbeiten wird diese Auseinandersetzung
um die Position der Videokunst zum
Thema und seine Arbeiten zeigen uns,
was das Medium zu leisten vermag.
Dabei stellen die Erfahrung von Zeit,
Raum und Körper in Verbindung
mit der Frage nach der Selbstbestimmung
des (Künstler-) Individuums
die wichtigsten Aspekte dar. Was
die hier gezeigten Arbeiten auszeichnet
ist die klare Tendenz, Video nicht
als Kunst der abgedunkelten Kammern
und Videonalen zu verstehen, sondern
als Material eines erweiterten Skulptur-Begriffes.
Andreas Greulich,
2001
|